Zähne, Kiefer und Zahnersatz: Notfall-Tipps für Erwachsene

  

Notfall-Tipps für Erwachsene

Hier finden Sie Informationen und Tipps, wie Sie sich bei Problemen im Zahn- und Kieferbereich manchmal selbst helfen können. Generell ist es besser, bei Problemen unsere Praxis und ggf. den Zahnärztlichen Notdienst aufzusuchen.

Tippen Sie jetzt auf den Bereich, zu dem Sie mehr Informationen benötigen:

 
Zahnschmerzen Blutungen
Schwellungen und "Dicke Backe" Zahnverletzungen
Zahnfüllungen und Inlays Zahnersatz + Provisorien
Zahnspangen Kiefer und Kiefergelenke
 

Zahnschmerzen


Zahnschmerzen können sich in verschiedener Form äußern und unterschiedliche Gegenmaßnahmen erfordern. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten müssen und was Sie jeweils tun müssen:
  

Zähne sind kälteempfindlich

Eine häufige Ursache sind freiliegende Zahnhälse, bei denen sich das Zahnfleisch zurückgezogen hat und ein Teil der Zahnwurzel-Oberfläche freiliegt.
 
Empfehlungen: Verwenden Sie eine Zahnpasta, die gegen Zahnempfindlichkeiten hilft. Benutzen Sie keine harte Zahnbürste (eher weich oder mittel) und üben Sie beim Putzen keinen weniger Druck aus.

  
Ein weiterer Grund für die Kälteempfindlichkeit von Zähnen kann eine leichte Entzündung des Zahnnervs sein. Sie kann hervorgerufen werden durch Risse in den Zähnen, Überlastung beim Zusammenbiss oder eine beginnende Karies.

Empfehlung: Vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis, damit wir der Ursache der Kälteempfindlichkeit auf den Grund gehen und sie behandeln können.

 
 

Immer wiederkehrende starke Zahnschmerzen - besonders auf Wärme

Hier hilft nur Eines: ⚠️ Sofort einen Termin in unserer Praxis vereinbaren oder den Zahnärztlichen Notdienst aufsuchen! Solche Schmerzen sind immer ein Anzeichen für eine starke Entzündung des Zahnnervs und die Ursache dafür ist fast immer eine fortgeschrittene Karies.
 
Wenn keine Behandlung erfolgt, stirbt in der Regel der Zahnnerv ab. Das kann zu Entzündungen im Kieferknochen, starken Wangenschwellungen und ernsthaften Gesundheitsschäden führen.
 

 
Einzelne Zähne sind aufbissempfindlich

Mögliche Ursachen: Überlastung der Zähne, Risse in den Zähnen, Entzündungen der Zahnnerven oder entzündetes Zahnbett.
 
Empfehlung: Zähne in der Praxis untersuchen lassen, damit die Ursachen gefunden und beseitigt werden können.
  


Starke Schmerzen zwei Tage nach einem zahnärztlichen Eingriff

Wenn ca. zwei Tage, nachdem Zähne gezogen oder eine Operation im Mund durchgeführt wurde, starke Schmerzen auftreten, hat sich die ⚠️ Wunde entzündet. Oft tritt auch ein schlechter Geschmack im Mund auf.
 
Empfehlung: Vereinbaren Sie in diesem Fall umgehend einen Termin in unserer Praxis oder suchen Sie den Zahnärztlichen Notdienst auf. Mundspülungen helfen hier nicht mehr. Sie können sich allenfalls mit feucht-kalten Umschlägen etwas Linderung bis zu Ihrem Termin verschaffen.
 

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Blutungen

 

Zahnfleischbluten

"Ein gesundes Zahnfleisch blutet nicht." Das heißt, wenn Ihr Zahnfleisch beim Zähneputzen oder wenn Sie in einen Apfel beißen blutet, ist es entzündet. Ursache dafür sind meist bakterielle Beläge.

Empfehlungen: Als erste Maßnahme sollten Sie das Zähneputzen intensivieren, um die Bakterienbeläge zu reduzieren. Zusätzlich können Sie vorübergehend eine antibakterielle Mundspülung verwenden.

 
Lassen Sie Ihr Zahnfleisch in jedem Fall bei uns in der Praxis untersuchen! Es ist möglich, dass sich die Entzündung schon in die Tiefe ausgebreitet hat und eine Parodontitis (Zahnbetterkrankung) entstanden ist.
 
Um Ihr Zahnfleisch gesund zu erhalten, empfehlen wir Ihnen regelmäßige Professionelle Zahnreinigungen in unserer Praxis.
 


Anhaltende Blutungen nach einem zahnärztlichen Eingriff

Schwache Nachblutungen für zwei bis drei Stunden nach einem zahnärztlichen Eingriff (wenn z.B. Zähne gezogen wurden) sind normal.
 
Um das Blutungsrisiko zu verringern, sollten Sie nach dem Eingriff auf anstrengende körperliche Tätigkeiten, Rauchen, Kaffee und alkoholische Getränke verzichten. Verwenden Sie auch kein Aspirin als Schmerzmittel, da es eine blutungsfördernde Wirkung hat.
 
Sollte die Blutung länger als drei Stunden anhalten, beißen Sie zunächst für ca. eine Stunde auf ein sauberes Stoffstück (z.B. Stofftaschentuch). Wenn die Blutung auch dann nicht stoppt, melden Sie sich bitte in unserer Praxis oder wenden Sie sich an den Zahnärztlichen Notdienst.

 
 

Blutungen ein bis zwei Tage nach einem zahnärztlichen Eingriff

⚠️ Achtung! Wenn eine Blutung erst ein bis zwei Tage nach einem zahnärztlichen Eingriff auftritt, bedeutet das meist, dass sich die Wunde entzündet hat. Melden Sie sich in diesem Fall umgehend in unserer Praxis oder suchen Sie den Zahnärztlichen Notdienst auf!
 
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"Dicke Backe"

 

Schwellungen im Mund- und Wangenbereich

Hier liegt meist eine akute bakterielle Entzündung vor, die sofortiges Handeln erfordert! Das gilt besonders dann, wenn Sie zusätzlich noch an Fieber oder Erbrechen leiden. Wenden Sie sich umgehend an unsere Praxis oder an den Zahnärztlichen Notdienst!
 
Solche Entzündungen gehen in der Regel von abgestorbenen Zähnen oder infizierten Zahnfleischtaschen aus.

⚠️ Achtung: Wenn diese Infektionen nicht sofort behandelt werden, können sie sich ausbreiten und zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen! Die Behandlung kann nur durch einen Zahnarzt erfolgen.
 
Als lindernde Maßnahme bis zu Ihrem Zahnarzttermin können Sie feuchtkalte Umschläge an der betroffenen Stelle machen.


 
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Zahnverletzungen

 

Unsere Empfehlung

Wenn Zahnteile abgebrochen oder Zähne komplett ausgeschlagen sind, müssen sie in geeigneter Form aufbewahrt werden, bis die Behandlung in unserer Praxis oder beim Zahnärztlichen Notdienst erfolgen kann.
 
Dafür empfehlen wir Ihnen - besonders wenn Sie Kinder im Haushalt haben - die Bereithaltung einer sog. Zahnrettungs-Box (siehe Abbildung)! Sie erhalten diese von verschiedenen Anbietern in der Apotheke oder über das Internet.

Eine Zahnrettungs-Box kann bei Zimmertemperatur bis zu drei Jahre aufbewahrt werden. Danach muss sie durch eine neue Box ersetzt werden.

 
Zahnrettungs-Boxen

Zahnstück abgebrochen

Wenn nur ein kleines Zahnstück abgebrochen und wenn der Zahn dadurch nicht empfindlich gegen Kälte oder Wärme geworden ist, vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis für die Reparatur des Zahnes.

Wenn ein großes Zahnstück abgebrochen und der Zahn plötzlich gegen Kälte, Wärme und Berührung empfindlich geworden ist, liegt wahrscheinlich der Zahnnerv frei.

In diesem Fall sollten Sie so bald wie möglich einen Termin in unserer Praxis oder beim Zahnärztlichen Notdienst vereinbaren.

Bewahren Sie bis dahin das Zahnstück möglichst in einer Zahnrettungs-Box (s.o.) auf, da es evtl. noch verwendet werden kann. Notfalls können Sie es auch im Mund aufbewahren (Vorsicht: Gefahr des Verschluckens!). Wichtig ist, dass das Zahnstück nicht austrocknet.
 


Zahn ausgeschlagen

Wenn ein Zahn komplett ausgeschlagen ist, müssen Sie so schnell wie möglich unsere Praxis oder den Zahnärztlichen Notdienst aufsuchen. Bleibende Zähne (nicht Milchzähne) können in vielen Fällen wieder eingesetzt werden. Dabei gibt es zwei wichtige Regeln:
 
  1. Der Zahn darf unter keinen Umständen an seiner Wurzel angefasst werden
  2. Er muss unbedingt feucht aufbewahrt werden: am besten in einer Zahnrettungs-Box (s.o.), notfalls im Mund (Achtung: Gefahr des Verschluckens!)

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Zahnfüllungen und Inlays

 

Füllung gebrochen oder herausgefallen

Die defekte oder herausgefallene Füllung sollte so bald wie möglich bei uns in der Praxis oder beim Zahnärztlichen Notdienst durch eine neue Füllung ersetzt werden, um den Zahn zu schützen.

Bis dahin können Sie die freiliegende Stelle mit einem zuckerfreien Kaugummi abdecken.

⚠️ Achtung: So lange der Zahn frei liegt, sollten Sie auf harte Speisen verzichten, um einen möglichen Bruch des Zahnes zu vermeiden. Außerdem sollten Sie keine zu kalten oder warmen Nahrungsmittel zu sich nehmen, um den Zahnnerv nicht zu reizen.
 


Inlay abgegangen oder verloren

Empfehlungen:
 
  1. Haben Sie das Inlay verloren, können Sie den Defekt im Zahn vorübergehend mit einem zuckerfreien Kaugummi füllen.
  2. Wenn sich das Inlay nur vom Zahn gelöst hat, können Sie es vorübergehend mit etwas Zahnpasta selbst wieder einsetzen, nachdem Sie es zuvor mit der Zahnbürste unter fließendem Wasser gereinigt haben. ⚠️ Achtung! Es besteht die Gefahr, dass sich das Inlay wieder löst und Sie es verschlucken! 
Lassen Sie in beiden Fällen den Zahn so bald wie möglich in unserer Praxis oder beim Zahnärztlichen Notdienst versorgen, um ihn zu schützen!

⚠️ Achtung: So lange der Zahn frei liegt, sollten Sie auf harte Speisen verzichten, um einen möglichen Bruch des Zahnes zu vermeiden. Außerdem sollten Sie keine zu kalten oder warmen Nahrungsmittel zu sich nehmen, um den Zahnnerv nicht zu reizen.
 
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Zahnersatz und Provisorien

 

Provisorium verloren oder beschädigt

Bei Provisorien handelt es sich um Teile aus Kunststoff, die nur vorübergehend auf den Zähnen befestigt werden. Es kommt häufiger vor, dass sie sich lösen oder brechen.

Empfehlungen:
 
  1. Ist das Provisorium gebrochen oder haben Sie es komplett verloren, müssen Sie es zum nächstmöglichen Termin von uns reparieren bzw. neu anfertigen lassen. Bis dahin können Sie die betroffenen Zähne mit einem zuckerfreien Kaugummi abdecken.
  2. Hat sich das Provisorium nur von den Zähnen gelöst und ist noch unbeschädigt, können Sie es vorübergehend mit etwas Zahnpasta selbst wieder einsetzen. Zuvor sollten Sie es mit der Zahnbürste unter fließendem Wasser vorsichtig reinigen.
 


Krone hat sich vom Zahn gelöst

Empfehlung: Sie können die Krone vorübergehend mit etwas Zahnpasta einsetzen - vor allem, wenn der betroffene Zahn im sichtbaren Bereich liegt.

⚠️ Aber Achtung: Die Krone könnte sich wieder lösen und verschluckt werden. Lassen Sie diese deshalb so bald wie möglich in unserer Praxis oder vom Zahnärztlichen Notdienst wieder einsetzen.

 
 

Brücke hat sich von den Zähnen gelöst

Hier gelten die gleichen Regeln und Empfehlungen wie bei einer Krone, die sich vom Zahn gelöst hat (s.o.)
 

 
Zahnprothese gebrochen

Empfehlung: Lassen Sie die Prothese so bald wie möglich in unserer Praxis repaieren.

⚠️ Achtung: Versuchen Sie nicht, die Prothese selbst zu kleben! Handelsübliche Kleber können Giftsoffe enthalten. Außerdem verunreinigt der Klebstoff die Bruchstelle, was eine professionelle Reparatur schwerer macht.
 
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Zahnspangen

Bei festsitzenden Zahnspangen können manchmal Probleme auftreten, die in der Regel aber keine Sofortmaßnahmen erfordern.
 

Neue Zahnspange spannt und das Zahnfleisch ist entzündet

Spannungsgefühle an den Zähnen in den ersten Tagen nach dem Einsetzen einer festen Spange können vorkommen und vergehen von alleine. Falls das Zahnfleisch am Anfang entzündet ist, hilft eine Mundspülung aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt. Bitte lassen Sie sich dort beraten.
 
 

Ein Bracket oder ein Band hat sich vom Zahn gelöst

Wenn das Bracket oder das Band noch am Drahtbogen hängt, rufen Sie Ihre KFO-Praxis an und vereinbaren Sie einen Termin zur erneuten Befestigung. Falls sich die Teile vollständig vom Drahtbogen gelöst haben, bewahren Sie diese bitte gut auf und bringen sie zu Ihrem Termin in die kieferorthopädische Praxis mit.
 


Ein Gummi ist verloren gegangen

Halb so schlimm! Sie brauchen keinen kurzfristigen Termin in Ihrer KFO-Praxis zu vereinbaren. Der Gummi kann bei Ihrem nächsten Besuch in der Praxis ersetzt werden.

 



Ein Drahtende ist herausgerutscht und piekst 

Vereinbaren Sie einen Termin zum Anpassen des Drahtes. Bis es soweit ist, können Sie das Drahtende mit einem zuckerfreien Kaugummi abdecken.

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Kiefer + Kiefergelenke

 

Kieferklemme (Mund geht nicht ganz auf)

Ursache: Meistens Entzündungen im Bereich der Weisheitszähne oder Verspannungen der Kaumuskulatur

Empfehlung: Suchen Sie schnellstens eine Zahnarztpraxis oder den zahnärztlichen Notdienst auf. Nur dort kann die Ursache der Kieferklemme disgnostiziert und richtig behandelt werden.

⚠️ Versuchen Sie nicht, die Mundöffnung selbst zu erweitern, da diese zu Schäden führen kann!

 



Kiefersperre (Mund geht nicht mehr ganz zu)

Ursache: Das Kiefergelenk ist ausgerenkt.

Empfehlung: Suchen Sie schnellstens eine Zahnarztpraxis oder den zahnärztlichen Notdienst auf, da der Kiefer professionell eingerenkt werden muss.

Weitere Informationen: Es gibt zwei Gründe, warum ein Kiefergelenk sich ausgerenken kann:
  

  1. Stöße gegen den Kiefer, z.B. bei einem Unfall

  2. Eine überdehnte Kiefergelenks-Kapsel durch Fehlfunktionen des Kauapparates. Dadurch kann das Kiefergelenk bei weiten Mundöffnungen (z.B. Gähnen) ausgerenkt werden.

⚠️ Sie sollten keinesfalls versuchen, das Kiefergelenk selbst einzurenken, da dies zu Schäden führen kann.